© Abbildung(en): Elektroauto-News.net
Kompakte Abmessungen, sportliches Design, eine mehr als Alltagstaugliche Reichweite verpackt in einem mit markanten Linien versehenen Elektro-Crossover, dass ist der MG4 Electric. Kennenlernen durften wir den Stromer Mitte November in München. 142 Kilometer Strecke mit Stadt-, Überland- und Autobahnfahrten stand auf dem Programm. Wie sich der MG4 Electric in der Luxury-Variante geschlagen hat und wie sich dieser präsentiert, dass erfährst du nachfolgend.
Viel gemein hat der MG4 Electric mit anderen Modellen von MG Motors nicht, welche bereits als Plug-In-Hybrid in Form des MG EHS PHEV sowie als reiner Stromer MG ZS EV bei uns vorstellig wurden. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass der MG4 Electric auf der neuen, extra für Elektrofahrzeuge entworfenen MSP-Plattform („Modular Scalable Platform“) aufgebaut wurde. Eine Plattform, welche dem Mutterkonzern SAIC Motor entstammt und in der Zusammenarbeit zwischen Europa und China entstanden ist.
Drei Varianten des MG4 Electric finden ihren Weg nach Europa und kommen ebenfalls in China, dort als MG Mulan, auf die Straße. Der Fokus dieses Ersteindrucks nach 142 km mit dem MG4 Electric liegt auf der Luxury-Variante. Technische Daten der anderen Varianten können abweichen. Hierzu am besten einen Blick auf die entsprechende Webseite des Herstellers riskieren.
64 kWh-Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie, 150 kW-Leistung durch einen E-Motor am Heck sowie 435 Kilometer Reichweite nach WLTP-Zyklus. Damit wartet das kompakte Elektro-Crossover von MG Motors auf, wenn es ihn noch 2022 nach Deutschland verschlägt. Das 5-türige Schrägheck-Elektroauto sollt spätestens 2023 in größeren Stückzahlen seinen Weg nach Europa finden. Gefertigt in China kommt er per Seefracht in unsere Gefilde. Was entsprechende Auswirkungen auf die Lieferzeiten des Stromers hat.
Von vier Wochen bis neun Monaten Lieferzeit sei alles möglich, wie MG Motors zu verstehen gab. Abhängig ist dies von vielen Faktoren. Unter anderem, ob gerade eine neue Schiffsladung E-Autos im Hafen angekommen ist. Als auch die Flexibilität der Kunden. Denn die mittlerweile 130 Händler in Deutschland, im Agenturvertrieb, können schon Mal anrufen und nachhaken, ob es statt dem MG 4 Electric in Pearlescent Black, Bright Wight, Lightspeed Silver, Andean Grey, Flame Red oder Brighton Blue auch der in Bubble Orange sein dürfte. Da dieser dann schneller zur Verfügung stehe.
Übrigens unser Testwagen kam in Andean Grey daher. Im Alltag recht unauffällig, aber gerade deswegen für mich die ideale Wahl. Auffallen um jeden Preis, nur weil man ein Elektroauto fährt, dass muss nicht mehr sein. Wir sind schließlich in 2022 angekommen und nicht in 2013 stecken geblieben. E-Autos dürften mittlerweile wie Verbrenner/ Diesel aussehen.
Durch den Fokus auf drei Varianten und eine überschaubare Anzahl von Farben, ohne große Einflussnahme auf Sonderausstattung und Co. gelingt es MG Motors trotz gestörter Lieferketten, Herausforderungen durch den Angriffskrieg Russlands sowie Chipkrise E-Fahrzeuge zu fertigen und bereitzustellen.
Mit 4.287 mm Länge, 2.060 mm Breite sowie 1.504 mm Höhe darf der Stromer die Bezeichnung Kompakt-Crossover durchaus für sich beanspruchen. Der Radstand wird vom Hersteller wird mit 2.705 mm angegeben. Bei einem Leergewicht von 1.685 Kilogramm sowie einer maximalen Zuladung von 448 Kilogramm. Ein Anhänger mit 500 Kilogramm Anhängelast ließe sich ebenfalls ziehen. Vorausgesetzt man hat sich für die optional erhältliche Anhängerkupplung entschieden.
Ansonsten steht auch so genügend Stauraum zur Verfügung: 350 bis 1.165 Liter im Kofferraum alleine. Der Zugang der zum wohl größten Stauraum, dem Kofferraum erfolgt wahlweise über den Zündschlüssel oder klassisch am Heck durch einen entsprechenden Taster. Fand es hier ganz praktisch, dass auf einer Ebene, ohne Versatz, eingeladen werden kann. Was beispielsweise das Einladen und Entnehmen eines E-Rollers an der Ladestation um einiges einfacher gestaltet.
Das Design des MG4 Electric ist sicherlich nicht für jeden Geschmack etwas. Was alleine schon dadurch begründet ist, dass Geschmäcker bekanntlich subjektiv sind. Und dennoch wusste das E-Auto zu gefallen. Auch in der eher auffälligen Bubble Orange-Lackierung. Ins Auge springt trotz der nicht gerade zurückhaltenden Farbe die Frontpartie des E-Autos. Markante Scheinwerfer und die aufrechten, nach vorn geneigte Blinker tragen ihren Teil dazu bei.
Auch im Heckbereich des Wagens spielt Licht eine entscheidende Rolle. 172 LEDs und eine über die ganze Fahrzeugbreite reichende Rücklichtleiste setzen hier einen visuellen Ankerpunkt für die Betrachtet des E-Fahrzeugs. Aber auch das zweifarbige und aerodynamisch Dach, welches in einen zweiteiligen Dachspoiler übergeht lenkt die Blicke. Durch diesen Aufbau ist es MG Motors gelungen die Linie des Fahrzeugs optisch zu verlängern sowie gleichzeitig die Aerodynamik positiv zu beeinflussen.
Der Luftwiderstandsbeiwert liegt je nach Modellvariante bei cW 0,27 bis 0,287, wozu auch ein aktiv verstellbarer Kühllufteinsatz in der Frontschürze ihren Teil beiträgt. Wie der Hersteller ausführt wird bei geringem Kühlluftbedarf der Lufteinlass geschlossen, was die aerodynamische Performance um bis zu 30 Prozent steigert. Auch die Continental-Reifen tragen ihren Teil zur Reichweitensteigerung bei. Das Thema konnten wir für euch bei eine Marktbegleiter des Reifenherstellers, vor einigen Wochen, bereits genauer ausführen.
Blickt man von außen auf Ecken und Kanten, zeigt sich im Interieur ein aufgeräumtes, schlichtes Erscheinungsbild. Puristisch gar minimalistisch könnte man den Innenraum des MG4 Electric beschreiben. Einfachheit, Technologie und Qualität habe man bewusst in den Fokus gerückt, wie der Hersteller zu verstehen gibt.
Dies äußert sich in schlanken Instrumententafeln und Bedienelementen, der Einsatz hochwertiger Materialien sowie die Ausnutzung des Fahrzeugaufbaus auf einer reinen Elektroauto-Plattform. Letzteres sieht man ganz gut an der schwebenden Mittelkonsole, welche nicht nur genügend Stauraum bietet, sondern auch nützliche Funktionen wie USB-Anschlüsse und eine induktive Ladestation in sich vereint.
Über das Menü am mittig platzierten Touch-Display des MG4 Electric Luxury oder auch über die zwei zusätzlich frei belegbaren Knöpfe am beheizbaren Lenkrad des E-Autos, lassen sich sämtliche Einstellungen vornehmen. So lassen sich aus den Menüs heraus die Vordersitze beheizen, die Batterie vorkonditionieren oder der Zugriff aufs Fahrzeug eigene Wlan-Netz (Internet) gestatten. Dieses sei in den ersten drei Jahren nach Kauf/ Leasing des E-Autos Aufpreis frei integriert. Natürlich mit entsprechender Limitierung beim Datenvolumen.
Es fallen mir nicht viele Beispiel ein, um zu visualisieren, wie flach die Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie des MG-Stromers ist. Der Vergleich mit der alten, eher breiten 0,33er Cola-Dose vermag aber durchaus im Kopf zu verbleiben. Die „One Pack“-Batterie des E-Autos bringt es durch die liegende Anordnung der Batteriezellen auf eine Höhe von gerade einmal 110 mm – die angesprochene Cola-Dose bringt es auf 120 mm.
Als Teil der MSP-Plattform kommt diese in einem modularen Aufbau daher, welche es MG Motors gestaltet mit der Kapazität des NMC-Akkus zu spielen. Dies geschieht bereits bei den unterschiedlichen MG4 Electric-Varianten, wird aber vor allem für künftige Fahrzeuge eine entscheidende Rolle spielen. Auch vom MG4 Electric seien weitere Batteriegrößen sowie eine Variante mit Allrad-Antrieb in Planung.
In der Luxury-Variante ist zum Start in Europa ein 64-kWh-Akku verbaut. Angetrieben wird der Stromer von einem 150-kW Elektromotor, welcher an den Hinterrädern sitzt. Gesprintet wird in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Damit 0,2 Sekunden langsamer, als bei der Einstiegsvariante des Elektroautos. Dies sei dem höheren Gewicht der großen Batterie geschuldet, sowie die Tatsache, dass alle drei Varianten über das gleiche Drehmoment von 250 Nm verfügen. Dieses ist ausschlaggebend für die Beschleunigung und nicht fälschlicherweise die höhere kW-/ PS-Leistung.
Die Spitzengeschwindigkeit sei laut Hersteller bei 160 km/h erreicht, besser gesagt abgeriegelt. Bei der Testfahrt des MG4 Electric hat sich allerdings gezeigt, dass auch über 170 km/h zu erreichen sind. Nimmt man dann den Fuß vom Strom-Pedal rekuperiert das Fahrzeug mit bis zu 25 Prozent seiner Leistung. Sprich bis zu 40 kW in Rekuperationsstufe Drei. In der ersten Rekuperationsstufe sind es zumindest noch fünf Prozent oder 8 kW, welcher der Akku wieder aufnimmt.
Glücklicherweise muss der NMC-Akku nicht gänzlich über Rekuperation aufgeladen werden. Am DC-Lader bringt es dieser auf eine Ladegeschwindigkeit von bis zu 135 kW (offizielle Angabe). Während der Vorführung vor Ort, mit vorkonditioniertem Akku, brachte er es in Spitze auf über 140 kW-Ladeleistung. Die Ladekurve des MG4 Electric, welcher mit neun Prozent Restkapazität vorgefahren ist und auf 80 Prozent geladen wurde, haben wir nachfolgend eingebunden. Am AC-Lader kann das E-Auto mit 11 kW laden.
Aber das E-Auto nimmt nicht nur Energie auf. Sondern kann diese über Vehicle-to-Load-Funktion auch wieder abgeben. Bei unserer Testfahrt um München herum wurde der MG4 Electric unter anderem dazu genutzt die Kaffeemaschine mit der notwendigen Energie zu versorgen.
142 Kilometer in und um München herum. Durch die Stadt, übers Land und auf der Autobahn haben uns gezeigt, dass der Fahrer des E-Autos selbst entscheiden kann, ob er nur Passagier im Stromer ist und sich treiben lässt. Oder ob er als Kapitän das Lenkrad in die Hand nimmt und den Kurs vorgibt. Beides hat seine Berechtigung und macht Freude.
In der Münchener Innenstadt bevorzuge ich die Rolle als Passagier an Bord des Elektroautos. Adaptive Tempo- und Abstandsregelung (ACC) sowie Spurhalteassistenten (LKA) an und treiben lassen. Immer dem Navi nach, welches sich sowohl im Display oberhalb der Mittelkonsole, als auch direkt hinter dem Lenkrad einblenden lässt. Bei letzterem eher minimalistisch, immer mit der nächsten Anweisung wie es weitergeht, als Anzeige.
An gleicher Stelle lassen sich Playlist, Energieverbrauch und Reifendruck anzeigen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auf die Einblendung aktueller Geschwindigkeitsbegrenzungen sollte man sich zunächst noch nicht zu 100 Prozent verlassen. Hier hat die Software noch nicht so ganz mitgespielt. Was eventuell auch daran liegen mag, dass es sich um ausgereiftere Prototypen-Fahrzeuge gehandelt hat, welche wir in München fahren konnten.
Zurück zur Rolle als Passagier. Diese muss man mögen. Insbesondere dann, wenn das Lenkrad beim Einschalten der Assistenzsysteme starrer und schwieriger zu händeln wird. Man muss ein wenig Mut aufbringen, um wieder aktiv ins Geschehen einzugreifen. Auch sind eher ruppige Lenkbewegungen – so wahrgenommen bei der Fahrt durch ländliche Gegend – beim vermeintlichen „plötzlichen Auftauchen“ von Kurven ein Thema. Ein Thema, welches man so aber bereits erkannt habe von Seiten MG Motor und wohl anpassen wolle.
Auch auf der Autobahn ergibt es Sinn die Passagier-Rolle einzunehmen, insofern man in gleichbleibender Geschwindigkeit von A nach B kommen möchte. Sollte man allerdings ein wenig mehr Eigeninitiative zeigen wollen, geht dies nicht nur durch die Auswahl des Fahrmodus. Hier steht Snow, Eco, Normal und Sport zur Verfügung. Sondern natürlich auch über den entsprechenden Druck auf Strom- und Bremspedal.
Bei der Überlandfahrt rund um den Tegernsee sowie durch die dortigen Wälder hat der MG4 Electric gerade darum gebeten, dass er in die richtige Spur gelenkt wird. Im „Normal“-Fahrmodi -von uns bevorzugt bei der Testfahrt – liegt der MG-Stromer gut auf der Straße. Und lässt trotz der Tatsache, dass er kein E-Sportfahrzeug sein will ein entsprechendes Feeling aufkommen. Mag dem niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs in Verbindung mit seiner Leistung geschuldet sein. Gerade bei kurvigen Abschnitten zeigt sich dann, dass die Lenkung auch ganz gut anspricht. Natürlich aber noch eine Spur härter/ straffer greifen könnte. Aber nochmal E-Crossover im C-Segment, nicht Elektro-Sportwagen.
Wobei man durchaus merkt, dass das Fahrzeug sich den Geschwindigkeiten anpasst beim Lenkgefühl. Leichteres Lenken gibt’s bei eher geringerem Tempo, bei hohen Geschwindigkeiten wird das Ganze dann schon ein wenig straffer. Wobei hier ebenfalls nochmals nachgeschärft werden kann, wie ich im Nachhinein erfahren habe, über eine entsprechende Einstellung der „Lenkansprache“ mit den Stufen Leicht, Standard und Sport.
Irgendwann geht jedoch jede Fahrt zu Ende. Egal ob man Passagier oder Kapitän im eigenen Elektroauto ist. Bei uns war dies nach 142 Kilometer der Fall. Gemäß technischem Datenblatt sollte dann ein Energieverbrauch kombiniert von 16,6 kWh/ 100 km angezeigt werden. Fehlanzeige. 14,3 kWh/ 100 km waren auf dem Display zu lesen. Eine Ansage. Insbesondere in Anbetracht der zurückgelegten Strecke/ Streckenprofils.
Ein Fahrzeug welches bei Energieverbrauch, Geschwindigkeit und Ladegeschwindigkeit über den technischen Vorgaben liegt dürfte auch beim Preis vorne mit dabei sein. So zumindest die Vermutung. Bekommt man mit dem MG4 Electric Luxury doch gefühlt ein Rundum-sorglos-Paket.
Aber auch hier: Fehlanzeige. 2022 kommt die Luxury-Variante des MG4 Electric mit einem Listenpreis von 37.990 Euro daher. Hiervon geht der Herstelleranteil des Umweltbonus in Höhe von 3.570 Euro ab. Hiervor der Umweltbonus/ Innovationsprämie des Staates in Höhe von 6.000 Euro. Hierdurch landet man bei einem Preis von 28.420 Euro für ein Elektro-Crossover im C-Segment.
Wer es günstiger möchte, der setzt auf die Standard-Variante. Diese landet nach Abzug des Umweltbonus/ Innovationsprämie bei 22.420 Euro. Weitere Eindrücke des Stromers gibt es dann 2023, wenn dieser für länger bei Elektroauto-News.net vorbeischaut. Was sollen wir dann genauer betrachten?
MG Motor hat zur Probefahrt des MG4 Electric nach München eingeladen und hierfür die Reisekosten übernommen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.
Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere Alternative Antriebe werden betrachtet.
Wir sind ihn ebenfalls schon zweimal Probe gefahren, beim Händler („Agentur“) in Nordbaden übrigens;) Eindruck dabei im Wesentlichen wirklich sehr gut! Toll wäre es, wenn die für 2023 dann absehbare „ganz große“ Batterie (77 kWh) mit dem bisherigen Hinterradantrieb lieferbar sein würde – also nicht nur in Kombination mit Sport/Allrad. Solch praxiskonforme Kombination und in WLTP-Reichweite über 500 km wäre der endgültige Burner für das Fahrzeug und die Marke. Glück auf! Auf jeden Fall ist der MG4 als ein äußerst interessantes Fahrzeug und Angebot zu werten.
Ich finde ihn klasse und würde mir an nächstes dann einen entsprechenden elektrischen MG3 noch wünschen. Der dann in Zukunft also als Wettbewerber etwa zu Renault R5 Electric, Cupra Raval, kleinem KIA und ähnlichen Angekündigten. Das bringt den Gesamtmarkt dann weiter in Bewegung und öffnet Stückzahlen Tür und Tor.
Da stimmt einfach alles. Gute Ladeleistung, geringer Verbrauch und niedriger Preis. Dazu noch V2L, da muss sich beispielsweise VW warm anziehen. Hat die Standard-Variante LFP Akku? Dann wäre die Genauigkeit der Reichweitenanzeige und die Ladeleistung im Winter interessant.
Überschrift erscheint mir etwas verwirrend: „Rundum-sorglos-Paket“ assoziiert man eher mit Auto-Abo oder All-inclusive Leasing. Darum geht’s ja aber im Artikel nicht, sondern um einen in der Tat wirklich guten kompakten BEV.
Im Design erscheint er mir nach ausgiebiger Begutachtung vor Ort interessanter und ansprechender als etwa der ID.3. Vom Interieur in Sachen Gestaltung und Wertigkeit ganz zu schweigen. Und generell in der Verarbeitung gibt er sich keine Blöße. Das würden sogar die Spaltmaßpäpste bekannter Couleur einräumen müssen bzw. dürfen.
Ich habe mal den MG Marvel R probegefahren und war eigentlich recht begeistert. Jeder hat halt seine eigenen Prioritäten, insbesondere fällt einem ja dann genau das auf, was man nicht mehr hat.
Stark gestört hatten mich bei dem 2 Sachen: Es gibt in der Rekuperation keinen Segelmodus und der Spurhalteassistent hat ein Ping-Pong-Verhalten in der Spur. Sprich er hält nicht wirklich die Spur sondern verhindert nur, dass man sie nach außen verläßt.
Hat der MG 4 die gleichen Verhaltensweisen?
Gerade zu MG als Marke von SAIC wäre mal ein Blick hinter die Kulissen interessant. Etwa zur Rolle europäischen Designs hierbei, denn es ist ja durchaus ansprechend. Zur Präsenz in verschiedenen Regionen und Ländern. Zur Verbreitung und Bedeutung in U.K., also dem alten Heimatland der Marke MG. Ich schaue jedenfalls interessiert und wohlwollend drauf.
Mir gefällt das Design. Obwohl‘s von vorne ganz schön „zerklüftet“ rüberkommt, wofür ähnlich etwa noch beim aktuellen Toyota Prius von vielen Seiten Kritik zu vernehmen war;) In Sachen Heckpartie und teils Seitenansicht erinnert‘s mich etwas an Nissan. Auch ok. Etwa den aktuellen Micra dort und andere finde ich gelungen.
Mich erinnert das an die erste Offensive der koreanischen Marken in Europa. Manchmal sieht man noch an Gewerbegebäuden in Dörfern die Firmennamen, die lange vergessen sind. Daewoo, Ssang-Yong, Proton…. Dabei war der Proton in den neunziger Jahren ein ganz toll günstiges Angebot. Günstiger als jetzt dieser MG im Vergleich zu VW. Nur, wer einen Proton kaufte, fuhr halt einen Proton und später bei Service und Ersatzteilen war die Sache eher unerfreulich – gleiches galt für den Wiederverkauf. So wird das auch hier sein. Man sieht doch jetzt schon, was Stellantis und VW Gruppe in zwei Jahren für Stückzahlen auf den Markt schmeißen werden. Dann „Good Bye!“, MG.
Derzeit kommt ja aus China sehr vieles an Fahrzeugmarken und -modellen auf den deutschen Markt bzw. kündigt sich an. Keine Frage für mich, dass sich etliches davon nicht durchsetzen und aus Erfolglosigkeit wieder verschwinden wird. MG hat meines Erachtens gute Chancen: Das hängt mit dem Fahrzeugdesign zusammen, Qualität, Preis-Leistung, Händler-/Werkstattnetz (sie haben schon über 100 in Deu, oft etablierte, bekannte Mehrmarkenbetriebe) und auch der Traditionsname MG und erst recht der SAIC-Konzern „hinter“ der Marke hilft. Und sie sind ja, anders als viele andere, auch im Heimatland und anderen Ländern (Südostasien, Australien, U.K.,..) kein Newcomer mehr, sondern seit 10, 15 Jahren bereits mit Produkten beim Kunden. Passt also einiges, bleibt dran, Jungs.
Wie man anderweitig lesen konnte, hat auch H. Diess sich den MG4 in München angesehen und Probe gefahren. Er wird mit den Worten „Ich glaube, der MG4 ist ein Ernst zu nehmender Wettbewerber“ daraus zitiert. Stimmt.
Das Fahrzeug hat ein interessantes Preis/Leistungsverhälnis. Für das Geld (Preis abzüglich Förderung) gibt´s bei der Konkurrenz allenfalls Verbrenner. Es wäre toll, wenn dieses Auto bei großen Leasingnehmern eingeflottet würde, dann gäbe es in wenigen Jahren sehr interessante Gebrauchtfahrzeuge…
Der MG4 wird laut Autotests der ID3 Killer werden… günstiger und besser! Da kommt einer, der auch Softwaremässig genau das hat, was ein BEV-Fahrer wünscht und braucht! Ich würde den nie kaufen, da keine Leistung vorhanden ist, aber sonst ist das ein echtes BEV mit allem was es eben braucht.
Wie kann man nur ein Auto aus China kaufen? Totalitäre Überwachungsdiktatur mit weltweitem Anspruch! Leute: Bleibt’s bei Europa, ist besser für uns alle!
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